Natalie Zimmermann (Paul Pietsch Verlag): Mindset der Champions - Mut, Leidenschaft und der Sieg über sich selbst
Shownotes
Highlights der Episode
Vom Schäferkind zur Weltmeisterin: Nathalie erzählt von ihrer Kindheit in einer Schäferfamilie und wie die früh gesammelten Erfahrungen ihren athletischen Weg geprägt haben.
Mentale Stärke und Mindset: Fokus auf das „Mindset der Champions“ – wie mentale Techniken zur Meisterschaft geführt haben und warum Gedankenhygiene und Visualisierung entscheidend für Erfolg sind.
Umgang mit Niederlagen: Offener Umgang mit Rückschlägen. Nathalie berichtet, wie sie aus Niederlagen gestärkt hervorgeht und warum Resilienz zu jedem erfolgreichen Weg dazugehört.
Zusammenarbeit mit Udo Lindenberg: Spannende Einblicke in ihre Rolle als Trainerin von Udo Lindenberg und wie sich persönliche und professionelle Herausforderungen gegenseitig beflügeln.
Die besondere Rolle von Frauen im Kampfsport: Nathalie spricht über ihre Erfahrungen als oft einzige Frau und Deutsche im Ring und die Bedeutung von Diversität und Zusammenarbeit.
Zukunftspläne und Absprung: Persönliche Reflexionen über den nächsten (und vielleicht letzten) großen Kampf und den geplanten Abschied aus dem Profiboxen.
Für wen ist die Folge geeignet?
Sportbegeisterte und Fans des Kampfsports: Wer sich für Boxen, Kickboxen oder mentale Trainingsmethoden interessiert, bekommt hier authentische Einblicke.
Menschen auf der Suche nach Inspiration: Nathalie erzählt offen von Erfolgen, Niederlagen, und wie man seinen eigenen Weg findet – motivierend und ehrlich.
Frauen im Leistungssport: Die Episode adressiert spezifische Herausforderungen und Erfolge von Frauen im Profisport.
Leser*innen von Sachbüchern & Biografien: Die Episode gibt einen Vorgeschmack auf Nathalies Buch und ist für alle interessant, die Biografien und Ratgeber mögen.
Alle, die lernen wollen, wie mentale Stärke den Lebensweg prägt: Tipps und Anekdoten rund um Gedankenhygiene, Mindset und mentale Resilienz.
Links und Informationen zur Episode:
Podcast: Buchmesse 2025
Gäste: Nathalie Zimmermann (Profi-Boxweltmeisterin, Mentalcoach),
Host: Axel Jomeyer (Moderator, Sprecher)
Buch-Tipp: "Mindset der Champions" von Nathalie Zimmermann
Natalie Zimmermann: https://nataliezimmermann.de/
Transkript anzeigen
00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Podcasts und der Frankfurter Buchmesse.
00:00:09: Jetzt zu Gast ist Natalie Zimmermann.
00:00:12: Moin moin.
00:00:13: Moin moin.
00:00:13: Damit ist schon klar, wo du herkommst.
00:00:16: Aus Hamburg.
00:00:18: Ja, ich weiß gar nicht, wie ich bei dir einsteigen soll, weil du ein so brillantes, interessantes, erfolgreiches Leben schon vorzuweisen hast.
00:00:29: Du bist ja hier, wo du ein Buch geschrieben hast, das ist klar.
00:00:32: Vielleicht fangen wir mit dem Buch an und dröseln dann die Geschichte von jetzt nach hinten auf.
00:00:37: Dieses Buch hat den Titel und um was geht's da?
00:00:40: Mindset der Champions, ich bin seit zwanzig Jahren Kampfsportlerin durch und durch, einfach eine Kämpferin, die Bock hat auf Erfolg.
00:00:48: Und ich hatte in den Zweiundzwanzig Jahren so viele Learnings, so viele Hindernisse niederlagen.
00:00:53: Und am Ende bin ich mit Vierzig und Zweiundvierzig Weltmeisterin geworden.
00:00:56: Profibox-Weltmeisterin.
00:00:58: Im Leichtgewicht.
00:00:58: Und darüber habe ich geschrieben.
00:01:01: Aber nicht nur über das Boxen, sondern...
00:01:06: Die ersten zehn Jahre war ich Tick-Van-Doo-Sportlarin, da war ich semi-erfolgreich, da bin ich zum Kickboxen gewechselt, dort war ich schon sehr viel erfolgreicher.
00:01:15: Mein Gamechanger war die Entdeckung des mentalen Trainings.
00:01:18: Unter der Leitung eines Trainers, oder?
00:01:22: Ich habe dann angefangen, die Mentaltrainerausbildung zu machen bei Michael Koberg, die sitzt auch in Hamburg.
00:01:27: Dann habe ich auch noch die Wingwave-Ausbildung gemacht.
00:01:30: Seitdem ist das ein Fass ohne Boden.
00:01:32: Also du liest Bücher, du hörst Podcast und du entwickelst dich.
00:01:36: Und früher, beim Tick-Vando zum Beispiel, habe ich mir meine Wünsche nur auf ein Zettel geschrieben, beim Frühstückstisch, mir das vorgelesen.
00:01:44: Ich bin Olympiasiegerin, wollte ich werden.
00:01:46: Ich bin Olympiasiegerin, ich.
00:01:47: Aber das hatte keine Wirkung, ne?
00:01:49: Also ich... Zurück
00:01:50: Affirmation.
00:01:50: Genau,
00:01:51: positive Affirmation.
00:01:52: Und dann später habe ich verstanden, du musstest... Erstmal, du hast ein Bewusstsein, ein Unterbewusstsein.
00:01:57: Du musst das Lernen zu visualisieren, vor deinem geistigen Auge zu sehen, so realistisch wie möglich in hellen Farben.
00:02:04: Du musst die Gerüche riechen, die Geräusche hören und jetzt kommt das Wichtigste, das Gefühl in dir erzeugen.
00:02:09: Und musst du es nicht auch schon in der Istform als wäre es schon so?
00:02:12: Ja,
00:02:13: genau.
00:02:13: Und dann musst du durch die Welt gehen, als wärst du schon Weltmeisterin.
00:02:17: Ja.
00:02:18: Das hat mir lange gefehlt und habe ich mich immer gewundert.
00:02:21: Ich war total mutig.
00:02:22: Beim Tick-Wan-Do gab es dann auch immer nicht so viele Mädels und habe mich mein Trainer gefragt, willst du zwei Gewichtsklassen höher starten?
00:02:28: Ich ja klar mache ich, weil ich habe doch auf mein Zettel geschrieben, dass ich gewinne und ich bin so zerflückt worden, dass ich irgendwas stimmt hier nicht, irgendwas funktioniert hier nicht.
00:02:37: Aber du bist jetzt schon extrem weit vorne.
00:02:39: Das Irre ist ja bei dir, also aus meiner Sicht.
00:02:43: Stimmt das, dass du aus einer Schäfer-Familie kommst?
00:02:46: Das
00:02:46: stimmt, ja.
00:02:47: Also ich bin da ganz stolz drauf.
00:02:48: Mein Vater war Schaf- und Pferdezüchter und ich habe vier Schwestern.
00:02:51: Zwei ältere, zwei jüngere.
00:02:52: Und die Jüngste ist jetzt auch Schäferin.
00:02:54: Du hast früher Schafe gehütet.
00:02:56: Ich
00:02:56: habe früher Schafe gehütet.
00:02:57: Das ist so romantisch schön, dass man sich das in Deutschland kann, man sich das gar nicht mehr vorstellen.
00:03:00: Also,
00:03:01: ich bin ein Papa-Kind und auf dem Beifahrer-Sitz meines Vaters groß geworden.
00:03:04: An für sich hatten wir ein Schäfer angestellt, aber der hatte halt auch mal frei.
00:03:08: Und dann wurde ich mit einem Hütestock-Regenmantel-Gummistiefel dahingestellt.
00:03:13: Und meine Aufgabe war es, dann auf tausend Schafe aufzupassen.
00:03:17: Ja.
00:03:18: Und dann
00:03:19: mithund zum Glück.
00:03:20: Und immer, wenn du dich irgendwann hast, du auch den toten Punkt.
00:03:22: Und dann legst du dich hin, machst die Augen auf, alle Schafe weg.
00:03:26: Der Hund hieß Boy, der Boy, lauf!
00:03:29: Welche Region war das in Deutschland?
00:03:31: Das war auf dem Truppungsübungsbesatz in einem Put los.
00:03:33: Da haben wir immer ein Schießplan bekommen.
00:03:35: Auf Platz siebenundzwanzig wird Schaf geschossen, deswegen halte ich mich dann auf Platz eins auf.
00:03:41: Aber wenn dann alle Schafe wechseln, kriegst du dann schon, oh, wie soll ich das, mein Vater, Erklärung, mein Gott, wir konnten dir tausend Schafe wegkriegen.
00:03:47: Aber du bist auch noch mal zur Schule gegangen und trotzdem noch Schafe gehütet?
00:03:50: Also, ich bin auf eine Dorfschule gegangen und man muss sagen, wir haben ... vor der Schule die Tiere versorgt, nach der Schule die Tiere versorgt.
00:03:55: Ich hab immer meinen Ranzen in die Ecke gefäffert und dachte, was machen wir heute?
00:04:01: Die Schule lief irgendwie ganz gut.
00:04:03: Okay, wenn die Schule gut lief, dann machst du Schäferin, ein junger Alter.
00:04:07: Und wenn jetzt ein Tier davon gelaufen ist, musst du es hinterher.
00:04:10: War das schon die sportliche Komponente in deinem Leben?
00:04:13: Das Leben
00:04:14: wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.
00:04:16: Und meine Kindheit war das beste Athletiktrainingslager, was man sich vorstellen kann.
00:04:21: Weil, was hab ich gemacht?
00:04:22: Ich bin scharfen hinterher gesprintet.
00:04:24: Ich hab die gepackt und umgeworfen, musste die festhalten, was mein Vater kommt.
00:04:28: Ich hab unzählige Wasser und Futter einmal geschleppt, Heu und Stroh ballen auf eine Schubkarre gehieft.
00:04:34: Und da musst du überlegen, du hast einen Anhänger mit zwanzig Ballen und willst den Berg hoch, dann versuchst du natürlich, da fünf wie ne Pyramide draufzuschapeln und Schubkraft.
00:04:43: Max
00:04:43: Kraft drehen den Pur.
00:04:44: Also unsere Zuhörer, die Nathaliez, immer man jetzt nicht kennen, gebt mal bitte ins Internet.
00:04:49: Wir haben eine sehr hübsche, blonde, junge Dame vor uns, unglaublich, weil wenn du das so erzählst, denkt man, man hätte jetzt so eine Amazone vor sich, das ist überhaupt nicht der Fall.
00:04:58: Ja, genau.
00:05:00: Also du hast die... Was kam nach der Schulzeit dann?
00:05:03: Wie ging das dann weiter?
00:05:04: Also, man muss sagen, als Kind hatte ich nicht so wirklich Hobbys.
00:05:07: Ich habe ja da auch gar keine Gedanken drüber gemacht.
00:05:09: Meine Mutter hat mich mal phasenweise zum Ballett gefahren, zum Gitarrenunterricht, aber nie hat mich irgendwas so wirklich angezündet.
00:05:16: Und mit zwanzig habe ich die Ausbildung zur Physiotherapeutin angefangen.
00:05:19: Auf einmal war ich in Lüberg in einer Einzimmerwohnung und dachte, was machst du denn die ganze Zeit?
00:05:23: Und dann habe ich den Film... Die Akte Jane mit Demi Moore gesehen.
00:05:26: Ja.
00:05:27: Und die ist ja als Pilotprojekt in die Armee geschläust.
00:05:30: Ich dachte, wow, so eine taffe Socke.
00:05:32: Und dann dachte ich, das will ich auch.
00:05:34: Und dann habe ich mich auf die Suche gemacht nach Kampfsport Schule und so bin ich zum Tipp an Doge kommen.
00:05:38: Und dann hat die Reise angefangen.
00:05:40: Die Reise vom Kampfsport.
00:05:42: Meiner zwanzigjährigen Kampfsport-Vieter.
00:05:45: Okay, und geprägt, mit der Überschrift so Ehrgeiz, würdest du das treffen?
00:05:49: Am Anfang war es gar kein Ehrgeiz, ich war einfach eine faule Sockel, die je nach der Ausbildung auf dem Sofa lag und dachte, was mache ich denn nun?
00:05:55: Und irgendwie fühlst du, dass das irgendwie nicht alles ist.
00:05:58: Ich hatte irgendwie Bock, meinen Potenzial zu entfalten und mehr was aus meinem Leben zu machen.
00:06:02: Und an Anfang ging es erst mal nur um athletischer Sachen.
00:06:05: Erst mal Spagat lernen, Liegestütze, die ganzen Kicks.
00:06:08: Also ich bin intrinsisch... extrem ehrgeizig.
00:06:11: Das stimmt.
00:06:12: Und habe mich morgens mal um fünf aufgestanden, habe meine Kicks geübt, weil ich wollte einfach besser sein als die anderen.
00:06:16: Um fünf?
00:06:17: Ja.
00:06:17: Weil ich dachte, ich muss um sechs Uhr, dreißig los zur Ausbildung, die gegen acht Stunden.
00:06:22: Danach habe ich mich kurz hingelegt und bin dann wieder zum Training.
00:06:24: Und das habe ich ja schon früh verstanden.
00:06:26: Immer wenn du absurd mehr trainierst, als die anderen bist du besser.
00:06:29: Ja gut, aber wenn du Physiotherapeutin werden wolltest.
00:06:32: Bin ich auch geworden.
00:06:34: Bist doch geworden.
00:06:34: Ja.
00:06:35: Okay.
00:06:35: Aber warum dann noch der sportliche Ehrgeiz?
00:06:37: Oder war das sozusagen?
00:06:39: die Eltern haben gesagt, lernen was anständiges, bevor du da reingehst, oder?
00:06:42: Also, die wollten eigentlich gar nicht, dass ich Kampfsport mache.
00:06:45: Die fanden das alle komisch, glaube ich, dass ich damit angefangen habe und dann auch angefangen habe auf Turniere zu gehen.
00:06:49: Man muss sich vorstellen, am Anfang war ich auch grün und blau, ne?
00:06:51: Also, ich hatte auch, also beim Tickwando solche Füße.
00:06:54: Meine Kollegen haben mich ausgelacht und meinten, damit kannst du an die Mosel fahren zum Weintreten, so ungefähr.
00:07:00: Weil ich brauchte irgendwie größte Schuhe, bin da so lang geschluft.
00:07:02: Da musste man sich fragen, ist sie die Physiotherapeutin oder Patientin?
00:07:05: Fragezeichen.
00:07:06: Ja, du.
00:07:07: Und ich hab nach der ersten Tickwando-Stunde eine ... innere Leidenschaft entdeckt.
00:07:13: So ein Feuer, so eine Motivation.
00:07:15: Ich habe in meinem Kopf nur noch Kampfsport, Kampfsport, Kampfsport besser werden, besser werden.
00:07:19: Und anfangs war es nur atletisch, dann waren es die Gürtelprüfungen, dann wurde es so auf Turniere angemeldet.
00:07:23: Und dann guckst du nach rechts, dann guckst du nach links, dann war es mit Abstand die Beste.
00:07:27: Und so bin ich dann nach Hamburg zogen.
00:07:29: Und da wollte ich dann bei Oktay, Schakir, Olympia, im Jahr-Zweitausend-Zwanzig mitmachen damals.
00:07:35: Nee, was war das?
00:07:36: Zwei-Tausend-Zwei.
00:07:39: Ja, genau.
00:07:40: Aber nach zehn Jahren habe ich dann gesagt, okay, irgendwas klappt hier nicht.
00:07:44: Ich muss was ändern.
00:07:45: Dann war ich so ein bisschen lost.
00:07:46: Dann bin ich Zufall, Schicksal zum Kickboxen.
00:07:48: Gibt es ja nicht, ne?
00:07:49: Und dann habe ich gleich beim Kickboxen alle von der Matte gefegt.
00:07:54: Das war unglaublich.
00:07:55: Ich war anscheinend voll die gut ausgebildete Kickboxerin, ohne dass ich es wusste.
00:07:59: Also
00:07:59: du hast das den Kamsport gewechselt?
00:08:01: Ja.
00:08:02: Und in dem neuen Kickboxen warst du auf einem Erfolg?
00:08:05: Ja.
00:08:05: Da war ich beim ersten Bundespräsidenten.
00:08:06: Aber warum waren dann schwächere Gegner oder waren Techniken, die dir vorher nicht so gepasst haben?
00:08:10: Da muss ja so komisch, oder?
00:08:12: Ja,
00:08:12: darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht.
00:08:14: Also, ich habe einfach einen absurden Willen.
00:08:16: Und wenn ich, also ich will unbedingt gewillen.
00:08:19: Also, Filien gibt es nicht und Aufgaben gibt es nicht.
00:08:21: Das war auch bei dem letzten Kampf in England, ne?
00:08:23: Aufgeben ist keine Option.
00:08:25: Mich muss man aus dem Ring oder Vornamte tragen.
00:08:27: Und diese absurde Willen fehlt vielen Kämpfern, weil sie vielleicht kämpfen... Nicht aus reinem Herzen, weil es ihre Leidenschaft ist, weil der Papa das will, weil sie irgendwie irgendwas beweisen wollen.
00:08:40: Und dieser Wille, den haben nicht viele.
00:08:43: Und das hat mich auch immer so einzigartig gemacht und so erfolgreich.
00:08:46: Wille ist extrem wichtig, das stimmt.
00:08:48: Aber es ist Wille, weil das Buch behandelt ja auch noch andere Sachen.
00:08:52: Man könnte jetzt auch Wille sagen, ist so ein reiner Ego-Impuls.
00:08:57: Kann gut oder schlecht sein.
00:08:58: Ich will das gar nicht bewerten, aber ist das schon so, dass du selber als Natalie Zimmermann auch Rom und Ära haben möchtest?
00:09:04: Das auf jeden Fall.
00:09:05: Also ganz früher beim Kickboxen hat mich mein Nationaltrainer, ich war sieben Jahre in der Nationalmannschaft, gefragt, Natalie, was würdest du wählen?
00:09:12: Eine Million auf dem Konto oder den Weltmeistertitel?
00:09:15: Ich, den Weltmeistertitel, was denn sonst?
00:09:18: Krass.
00:09:18: Ja.
00:09:19: Aber diese Ehrlichkeit ist ja gut, ne?
00:09:21: Ja,
00:09:21: das stimmt.
00:09:21: Weil
00:09:21: jetzt brauchen alle verschiedenen Typen mehr.
00:09:24: der Menschen in einer Gesellschaft und Leute, die mit extrem starken Willen und auf Erfolg orientiert sind, braucht es auch.
00:09:29: Jeder Unternehmer muss so sein, sonst funktioniert die Gesellschaft nicht.
00:09:32: Du brauchst Arbeitnehmer, Arbeitgeber und so ein starker Willenstyp wie du ist genauso notwendig.
00:09:37: Ich
00:09:37: bin mittlerweile ein bisschen reifer geworden und nehme auch meine Verantwortung wahr und ich will was Positives in der Welt bewirken.
00:09:42: Erstens, dass wir alle viel enger miteinander zusammenarbeiten.
00:09:47: Zum Beispiel beim Profiboxen bin ich oft die einzige Frau und die einzige Deutsche.
00:09:51: nach rechts, ich gucke nach links und denke, hey, warum ist das denn so?
00:09:54: Und ich trainiere mit vielen Flüchtlingen, die wirklich harte Schicksale haben und die haben so viel schwerer als ich.
00:10:00: Wieso ehrenamtlich, oder wie
00:10:02: jetzt?
00:10:02: Nee, also ich trainiere schon als Profi auch mit Einzel-Trainern und Athletiktrainer, Profibox-Trainer, aber ich trainiere auch in Amateur-Box-Gruppen, wo es zwanzig, dreißig würde, die Jungs mit mir trainieren und mich besser machen.
00:10:14: Die pushen mich.
00:10:17: Inwiefern?
00:10:17: Also welchen Bereich?
00:10:18: Ich muss Samstagprogramm machen.
00:10:20: Wir machen das alle zusammen.
00:10:21: Und dann irgendwann kommt der Moment, wo du dann einbrichst und deine Arme nicht mehr hochkrist und den Trainer dich antreibt und dann alle Na-da-li!
00:10:27: Na-da-li!
00:10:28: Und dann denkst du, okay, ich mach weiter.
00:10:30: So, das motiviert mich.
00:10:31: Ja, okay.
00:10:32: Und die sind halt auch richtig gutes Sparringspartner.
00:10:34: Die hauen mir nicht auf den Kopf, sondern die können das Smart einstellen, ihre Härte, sodass ich auch besser werde, ein bisschen was ausprobieren kann.
00:10:40: Aber hoch, da kommt auch eine Faust zurück.
00:10:42: Okay.
00:10:42: Jetzt gehe ich mal einen Schritt weiter.
00:10:43: Und zwar dieses Buch, ne?
00:10:45: Ja.
00:10:45: Erzähl mal ein bisschen über das Buch, weil jetzt haben wir verstanden, du hast einen extremen Willen, sehr ehrgeizig und aufgeben gibt es nicht.
00:10:51: Ja.
00:10:52: Du hast aber gleichzeitig rausgehört, habe dich auch mit vielen anderen Sachen beschäftigt, die dann plötzlich so in deinem Leben so... Also mein Selbst ist
00:11:01: wirklich das A und O, wenn du erfolgreich sein möchtest.
00:11:05: Du hast entweder ein... aufbauendes, erhabenes, positives Mindset oder eins, was dich runterzieht.
00:11:11: Du kannst nur ein Gedanken zu gleichen Zeit denken und ein Gefühl zu gleichen Zeit fühlen.
00:11:15: Und wenn du Meister deiner Gedanken und deiner Gefühlswert bist, bist du Schöpfer deiner Realität.
00:11:22: Weil wie oft die Welt ist anstrengend.
00:11:25: Wir haben Corona-Krisen, Krieg, Konflikte.
00:11:29: Wir stehen morgens auf, fühlen uns mal schlecht.
00:11:33: Manchmal, wenn ich ... eine harte Trainingswoche habe.
00:11:35: Ich steh morgens auf und fühl mich, als hätte mich ein Bus überfahren und gehe trotzdem mit guter Laune zum Training.
00:11:42: Das ist
00:11:43: eine Qualität.
00:11:44: Das hast du dir angeeignet.
00:11:45: Das habe ich
00:11:46: mir antrainiert.
00:11:47: Und das nennt man mentales Training.
00:11:49: Mentales Training ist wie eine Sprache lernen, wie eine Sportart lernen.
00:11:53: Das fängt an das Bewusstsein.
00:11:57: Du hast sechzig bis achtzig tausenden Gedankengänge am Tag.
00:12:01: Nimm erstmal wahr, was denkst du überhaupt über dich?
00:12:03: Was denkst du über dich?
00:12:04: Was denkst du über deine Umwelt?
00:12:05: Was denkst du über deine Zukunft?
00:12:07: Ist das positiv oder ist das negativ?
00:12:09: Und dann lernen mal, diese Gedanken zu steuern.
00:12:12: Und nur gerade in den Situationen.
00:12:15: Wo irgendwas passiert, das ist dein Träger und dein Puls geht auf hundred-achtzig, dein Reptilengehirn feuert Aggression, Wut, Schimpfwörter und du lernst.
00:12:27: Dreimal tief durchzuatmen, breit zu grinsen und sagen, ich bin voll gut drauf, macht mir gar nix.
00:12:32: Und ist das eine gewisse Technik, die namendlich benannt ist?
00:12:35: Also immer schon fast im Bereich der Psychotherapie, oder?
00:12:37: Ja, also ich nenne es einfach mentales Training und eine Technik ist es halt Gedankenhygiene.
00:12:43: Du kannst, wie du Körperhygiene betreiben solltest, Zähne putzen, duschen, dich gesund ernähren, finde ich gehört auch zu einem gesunden Mindset dazu.
00:12:51: Kannst du auch lernen deine Gedanken zu steuern, Gedankenhygiene?
00:12:55: Was lässt du in dein Kopf rein?
00:12:57: Und jetzt kommt es, das Umfeld ist halt auch entscheidend.
00:12:59: Wenn du Menschen um dich rum hast, die immer nörgeln, die immer schlecht drauf sind, es gibt so Menschen, die brauchen das, die kriegen dadurch komischerweise irgendwie Energie.
00:13:09: Genau, die ziehen einem die Energie fast auch weg, ne, genau.
00:13:11: Jeder
00:13:12: will von uns Energie haben.
00:13:13: Und entweder bist du in der Lage, die selber die Energie zu geben.
00:13:16: Oder du holst sie durch Drogen, Zigaretten, Rotwein, Essen, Social Media.
00:13:22: Oder manche holen sie sich, weil sie ganz doll schimpfen und meckern und irgendwie fühlen sich dann besser.
00:13:27: Voll komisch!
00:13:28: Okay, und dein Buch hast du wie aufgebaut, ist dann biografischer Anteil, dass du über dein Leben erzählst?
00:13:33: und dann erzählst du über die Techniken oder sowas.
00:13:35: oder erzähl mal ein bisschen so über die Inhalte, wie du strukturiert hast.
00:13:38: Also wir haben einmal die Fast Facts, einmal das Kapitel kurz zusammengefasst, dann könntest du auch nur das lesen, dann haben wir einmal die Theorie, was steckt dahinter und dann meine persönliche Geschichte.
00:13:48: Warum ich das dann in meinem Leben, das waren immer so Aha-Momente, das waren immer so Gamechangers?
00:13:53: Wie zum Beispiel die Geschichte, die ich gerade erzählt hab.
00:13:55: Ich hab als Physiotherapeutin im Krankenhaus gearbeitet und da war ein Patient, der war immer schlecht drauf.
00:14:00: Arzt, Ärzte, Krankenschwester, Physiotherapeutin, Besucher sind rein und wüten draus.
00:14:05: Weil das war so ein Mensch, zieht Energie von den anderen ab, indem er die auf die Palme bringt.
00:14:10: Und dann hab ich verstanden, wenn ich mich auf das Spiel nicht einlasse.
00:14:14: Ruhig bin wie ein Boda innerlich gelassen.
00:14:17: Dann hört er auf damit.
00:14:19: Und mir geht's besser.
00:14:20: Okay.
00:14:21: Du hast ja so eine Ausstrahlung, so ein Radius gewonnen, dass selbst, glaube ich, Udo Lindenberg.
00:14:27: Hast du, glaube ich, mit dem zusammengearbeitet?
00:14:28: Ich arbeite immer noch zusammen.
00:14:29: Ich bin seit zehn seine Trainerin.
00:14:32: Also ich sag, Udo ist über für mich wie Familie.
00:14:34: Weil der hat mich ja kennengelernt.
00:14:36: Zwei Tausend Fünfzehn, da war ich noch ein Nichts und niemand.
00:14:39: Ich bin dreifache Deutsche Meisterin in Kickboxen geworden und zwei Tausend Neunzehn Vizeweltmeisterin.
00:14:42: Da kannte mir noch keiner.
00:14:44: Da habe ich schon Udo trainiert.
00:14:45: Ja.
00:14:46: ist natürlich eine Anekdote, die wir gern hören wollen.
00:14:48: Ja, und er hat mich in sämtlichen Lebenssituationen erlebt.
00:14:52: Du musst dir vorstellen, mein Alltag ist ja, als Amateur-Spotlern hast du ja gar keine Sponsoren, finanzierst dich selber, d.h.
00:14:58: trainieren, arbeiten, trainieren, arbeiten, trainieren, ab zu Udo, so ungefähr.
00:15:02: Und dann kommst du in den verschiedensten Zuständen zu ihm, ob es zerflückt nach dem Training, kurz geduscht, knallrouter Kopf, haere hoch, hallo Udo, wie geht's, was machen wir heute?
00:15:13: Weil er kann sich mal aussuchen, ein wieder Massage oder Training.
00:15:16: Ich muss immer achten, dass er auch trainiert.
00:15:19: Oder z.B.
00:15:19: ich hatte ein Nasen-OP, er wollte gerade auf Tour und das war wichtig, dass ich dann auch das Training gebe.
00:15:24: Und dann hatte ich Tampons in der Nase, bin dann auch zu ihm.
00:15:26: Das weiß ich noch wie heute.
00:15:27: Er solls Hit-Ups machen, ich stehe über ihn und zähle und dann tropft er aus meiner Nase runter.
00:15:33: Ach du Grüne.
00:15:34: Oder ich hatte nach dem Sparring Beef mit meinem Trainer, weil irgendwas nicht so geklappt hat und war emotional bin da rein und musste erst mal wie ein Schloss und heulen.
00:15:41: Da beruhigte ich erst mal, ich bestelle hier was zu trinken, was willst du denn?
00:15:45: Ich
00:15:45: dachte, wär so Kettenraucher.
00:15:47: Stimmt gar nicht, oder?
00:15:48: Also da bin ich rein, dann war das ein Boah, das war ich da.
00:15:51: Udo, kann ich hier eine Fenster aufmachen?
00:15:52: Du kommst nach dem Training, deine Lunge ist frei und du kommst in so eine Raucherbude.
00:15:56: Aber er raucht dich mehr, ernährt sich gesund, er will ja auch hundertzwanzig werden.
00:16:00: Du auch.
00:16:01: Nee, ich nicht.
00:16:02: Ich sterb gerne auch mit Dachzig.
00:16:03: Sag ich jetzt.
00:16:04: Wenn's gesund ist, bist
00:16:05: du ein... Wenn's gesund ist, ja.
00:16:06: Das muss man sich echt überlegen, diese Wünsche, weil viele wegen Biohacking, Longevity wollen hunderthundertzwanzig werden.
00:16:12: Guck mal, deine Freunde sind wahrscheinlich dann alle tot.
00:16:14: Ist das dann so erstrebenswert, da so alt rumzulegen und zu... Keine Ahnung, vor sich hin zu vegetieren?
00:16:20: Hm, ich weiß nicht.
00:16:21: Hm,
00:16:22: fraglich.
00:16:23: Ja.
00:16:24: Ich interessierte jetzt noch eins, also will dir da nichts nahe treten, aber jemand, der so viel Wille hat, so viel Erfolg hatte.
00:16:31: Jetzt ist ja wohl was passiert, du hast einen Kampf gehabt mit einer Engländerin.
00:16:36: Genau.
00:16:38: Und jetzt muss
00:16:38: man... Hast du Ihre Oberschenke
00:16:39: gesehen?
00:16:39: Ja, genau, habe ich gesehen.
00:16:40: Weil
00:16:40: Triland nie mehr gefragt, hast du Ihre Oberschenke gesehen?
00:16:42: Hör auf damit!
00:16:42: Jetzt
00:16:43: muss man aber fairerweise sagen, also gut, wir wollen es nicht mit dem Alter kokettieren, aber da ist ja zwischen euch beiden ein Riesen-Alters-Unterschied, ne?
00:16:51: Da ist ne junge Frau
00:16:52: und... Ist mir gar nicht aufgefallen.
00:16:54: Ne, nur die Leute, die dich nicht kennen, ne?
00:16:56: Denn jetzt, okay, da sind zwei... Ich vergesse
00:16:57: mein Alter immer.
00:16:58: Gleichaltrige,
00:16:59: aber du bist da über vierzig.
00:17:00: Ja, ja.
00:17:01: Und die ist unter dreißig.
00:17:03: Und da bist du angetreten mit allem Ärgerz, mit all diesen... Ich
00:17:06: kann dir sagen,
00:17:07: ich
00:17:07: dachte echt, ich gewinne.
00:17:09: Ja,
00:17:10: dann musst du ja davon ausgegangen sein, sonst würde ja deine Technik nicht funktionieren.
00:17:13: Das stimmt wohl.
00:17:14: Aber jetzt interessiert mich natürlich, okay, du hast verloren.
00:17:17: Für jemanden außenstehende wie mich jetzt, würde ich sagen, ich habe mir den Kampf angeschaut.
00:17:21: War schon hart.
00:17:22: Brutal.
00:17:22: Also würde ich aber sagen, für mich ja nicht verwunderlich, weil es ist ein Boxen, das ist nicht mehr machbar.
00:17:28: George Foreman hat das vielleicht mal geschafft oder so.
00:17:30: Aber das ist einfach nicht fair.
00:17:32: in dem Sinne, jetzt bist du aber so gebrandet auf Erfolg und oben ankommen, hat dein Buch auch für jemanden wie dich, der dann verliert.
00:17:41: Es gibt
00:17:41: ein Kapitel über Niederlagenstabilität.
00:17:43: Gibt es.
00:17:44: Ja, okay, erzähl mal, wie gehst du damit um?
00:17:46: Weil
00:17:46: Niederlagen gehören zum Erfolg dazu.
00:17:48: Und guck mal, früher, als ich jünger war, wenn ich verloren hab, ich weiß noch das erste Mal, haben die mich dann gleich beim Kickboxen erstes Jahr Nationalmannschaft auf eine Weltmeisterschaft mitgenommen.
00:17:57: Ich hab auch alles gegeben, trainiert, auf ganz viel verzichtet.
00:18:01: Und dann fahren wir dahin, eine Weltmesserschaft ist immer eine Woche über fünfzig Nationen.
00:18:04: Da kommst du in so eine Halle mit mehr als tausend Sportleute und denkst, was ist denn hier los?
00:18:08: Dein Gehirn geht gut.
00:18:09: So.
00:18:10: Und mein erster Kampf und ich verliere.
00:18:12: Ich war so traurig, ich konnte nicht mehr atmen.
00:18:15: Wenn mich jemand darauf angesprochen hat, mir liefen nur die Tränen runter.
00:18:17: Ich konnte das gar nicht kontrollieren.
00:18:20: Überhaupt nicht unter Kontrolle.
00:18:21: Und das wochenlang.
00:18:23: Bis mal irgendjemand zu mir gesagt hat, du musst mal wieder atmen.
00:18:27: Und dann, nach dem Kampf, wo ich jetzt verloren hab, ich war so stolz, ich war so glücklich.
00:18:32: Ah, du hast es wenden können, fast so.
00:18:34: Ja,
00:18:34: weißt du was?
00:18:35: Also, stell dir mal vor, erstens, das wissen die Wenigsten, das ist ein sechsamen Lotto, das die mich überhaupt gewählt haben.
00:18:41: Es gibt ganz wenige Boxerinnen, die in einem Fußballstadion boxen dürfen als Main Event und das live auf der Zone.
00:18:48: Das ist krass.
00:18:50: Und ich bin ja auch eine der wenigen deutschen Boxerinnen, wir sehen ja nur noch echt ein kleiner Haufen.
00:18:54: Das war einfach so viel Ehre und so viel Ruhung.
00:18:56: Und was ich mir gesagt habe, ab der sechsten Runde habe ich verstanden, scheiße, den Kampf gewinne ich nicht mehr.
00:19:00: Die ist einfach viel zu gut.
00:19:02: Aber ich habe gesagt, weißt du was, Nathalie, du kämpfst jetzt hier für deine Ehre.
00:19:06: Und an Anfang bin ich in den ... Ich krieg Gänsehaut, wie ich dir das erzähle.
00:19:08: Am Anfang bin ich in den Ring rein.
00:19:10: Die haben mich Zehntausende Leute ausgebugt.
00:19:13: Ich dachte, oh,
00:19:13: kann ich gar nicht.
00:19:14: Ich
00:19:15: hatte zehn Leute aus meiner Familie mit.
00:19:18: Im orangenden T-Shirt, da bin ich auch sehr.
00:19:20: Und danach, dem Kampf, haben die mir applaudiert.
00:19:24: Der Kampfrichter, ja, der Kampfrichter, ich hatte in den letzten fünf Sekunden, hat mir einen Kopfsturz gegeben.
00:19:30: Den
00:19:30: Cut habe ich
00:19:30: gemacht.
00:19:31: Und ich sah nur noch Blut.
00:19:32: Und ich habe mich gefragt, ist es ihr Blut, ist es mein Blut?
00:19:34: Da wurde ich in die Ring-Ecke geführt.
00:19:35: Ich dachte, scheiß, es ist mein Blut.
00:19:38: Du kriegst ja wirklich gar nichts mit, ne?
00:19:39: Und wieder alle, wir wollen kämpfen, wir wollen kämpfen, weil normalerweise wirst du da disqualifiziert.
00:19:44: Weil ich mich aber... in die Herzen gekämpft habe, haben die mich da die letzten forty-fünf Sekunden noch durchgewogen.
00:19:49: Ich habe mir den Kampfer auch angeschaut.
00:19:50: Ich dachte, Gott, bist du verrückt?
00:19:51: Du bist ja da noch voll drauf mit klaffender Wunde.
00:19:54: Weil ich einfach dachte, boah, aufgeben gibt's nicht.
00:19:57: Und ich habe so viel Ehre und so viel Ruhm.
00:20:00: Klaus Hagemann ist ein BDB von dem deutschen Berufs-Box-Verband.
00:20:05: Kampfrichter.
00:20:06: Und der meinte, Boah, Natalie, du hast gekämpft, wie eine Löwung.
00:20:09: Einen grüßen Respekt.
00:20:11: Das hätte kaum jemand durchgehalten.
00:20:12: Aber was mir jetzt besonders gefällt, ist eben, dass du sozusagen diesen Teil der Niederlage auch mit eingebaut hast.
00:20:18: Ja.
00:20:18: Und auch dafür einen Weg der Akzeptanz gefunden hast.
00:20:21: und das ins Positive zu wandeln.
00:20:23: Das ist halt Mentastinig.
00:20:24: Ja, genau.
00:20:25: Von außen würde ich sagen, jemand wie du müsste jetzt ja kollabieren, weil du das ja nicht geschafft hast sozusagen.
00:20:30: Ich
00:20:31: würde sagen, gibt's schlimmeres Arm ab, Bein ab, Verkehrsunfall, whatever.
00:20:34: Ich habe so viele harte Schicksalsgeschichten in meinem Leben gehört.
00:20:37: Das ist ein Privileg, dass ich den Job noch machen darf.
00:20:40: Es ist ein Privileg, dass ich da boxen durfte.
00:20:42: Ich habe so viele tolle Fanpost bekommen von den Englern.
00:20:45: Du hast so großartig gekämpft.
00:20:47: Wann kommst du wieder?
00:20:47: Wir wollen wieder dabei sein.
00:20:48: Ich sage, wow.
00:20:49: Okay, das wäre jetzt natürlich die Anschlussfrage.
00:20:53: Sagen wir aufgrund des Alters, sagen wir ehrlich.
00:20:56: Du weißt doch selber, das ist jetzt begrenzt.
00:20:57: Das sind die Letzten.
00:20:59: Du musst dir vorstellen, von jetzt, also mit zwanzig habe ich das erste Mal mit ihm so eine große Liebe und Leidenschaft entdeckt.
00:21:04: Vorher habe ich halt so gelebt und das ist normal.
00:21:07: Aber wenn ein Mensch eine Leidenschaft hat, du hast so viel mehr Seelenkräfte, du hast so viel mehr Spass in deinem Leben.
00:21:13: Auch wenn es absurd anstrengend ist, weil du ständig auf Turniere fährst.
00:21:17: Aber
00:21:17: sie ist doch kombiniert bei dir mit dem Körper.
00:21:20: Ja, das stimmt.
00:21:20: Und der Körper ist ja, du kannst ja natürlich super fit halten.
00:21:22: Du bist wahrscheinlich fitter als viele, viele Taulen oder andere,
00:21:25: aber... Du, ich kann dir sagen, an dem Kampf, ich war die fitteste Version meines ganzen Lebens.
00:21:28: Ich hätte zwanzig Runden da durchgehen können.
00:21:31: Ich war nur boxerisch nicht so stark, weil ich erst seit fünf Jahren boxe.
00:21:34: Also das hört sich jetzt für mich an, als wolltest du in dem Weg weitergehen.
00:21:38: Oder denkst du nicht eher darüber nach, wie schaffe ich das?
00:21:40: Ich muss jetzt aufhören.
00:21:42: Wie
00:21:42: kommt man da raus?
00:21:43: Genau, ich muss jetzt einfach mal andere Profi-Sportler sprechen.
00:21:46: Wie hört man denn Shaman seine Karriere auf?
00:21:48: Guck mal, und das ist das Gute an Udo.
00:21:50: Udo kann doch mit Achtzig auf die Bühne und Song singen.
00:21:53: Aber du kannst ja deinen Feld wechseln.
00:21:55: Also was dir auch in dem Buch sagst.
00:21:56: Du bist ein Metallcoach für so Therapeute und so was.
00:21:59: Das sind doch alles Qualitäten, die du hast.
00:22:01: Das
00:22:01: macht alles nicht so viel Spaß.
00:22:03: Hat jetzt keiner gehört.
00:22:05: Es ist schon Time of my life.
00:22:07: Das ist so eine besondere Phase, wenn ich mich auf einen Kampf vorbereite.
00:22:11: Ich nehme mir so zwei, drei Monate.
00:22:13: Erstens bin ich für nicht zu niemanden verfügbar.
00:22:14: Ich gehe zweimal am Tag zum Training und ich regeneriere.
00:22:17: Ich bin ganz oft durch das mentale Training in anderen Zwerden.
00:22:20: Du hast ja verschiedene Gehirn, wenn das habe ich auch erläutert.
00:22:23: Und du bist so ein toller Mensch, weil du bist so rein.
00:22:26: Du bist ganz klar strukturiert.
00:22:28: Du weißt, du musst zweimal im Tag zum Training.
00:22:30: Du hast das und das Ziel.
00:22:31: Und das ist ja so ein Aufbau immer von so einem Körper und der Psyche.
00:22:35: Und in dieser Fight-Wie, du fühlst dich wie ein Gott.
00:22:38: Das kann ich mir so oft im Leben erleben.
00:22:41: Aber das ist so ein besonderes, einzigartiges Gefühl.
00:22:45: Das ist schon sehr bemerkenswert.
00:22:48: Also Natalie, ich bin ja schon ein Fan von dir jetzt geworden, von zwei Tagen.
00:22:52: Vorbereitung, geguckt, alles gelesen.
00:22:54: Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, ganz toll.
00:22:57: Und natürlich wünsche ich dir aber jetzt auch vom Herzen, das ist jetzt mein persönlicher Wunsch, dass dieser berühmte Absprung, dass das auch geschafft wird.
00:23:04: Ich verstehe das.
00:23:04: Weil du kennst ja die Legenden, die dann nie wissen, wann sie aufhören.
00:23:07: Das verstehe ich.
00:23:07: Also ich habe mir einen Kampf noch vorgenommen.
00:23:09: Ich habe nochmal einen WM-Kampf jetzt angeboten bekommen.
00:23:11: Ich würde gerne nochmal ein Main-Event in Hamburg machen, weil ich habe lange in Hamburg nicht mehr geboxt.
00:23:17: in Spanien, in England, was weiß ich wo.
00:23:19: Und ich hab Hamburg viel zu verdanken, ich hab Udo viel zu verdanken und ich bin sehr glücklich und dankbar für das, was ich alles erreicht habe.
00:23:28: Aber das hab ich ja nicht alleine erreicht.
00:23:29: Ich hab wirklich ein ganzes Dorf hinter mir, das mich seit Jahrzehnten unterstützt, die sieht man ja gar nicht.
00:23:34: Die mich auch aufgefangen haben, wenn du Niederlagen hattest.
00:23:37: oder mal die Box-Szenas, auch echt wie so ein Heiferspecken.
00:23:40: Du kannst ja gar nicht so böse denken, wie die da agieren, ich sag, huch, schockigen Nachrichten.
00:23:45: Und ... Als Dank würde ich gerne nochmal ein Mini Event machen, einen guten Kampf machen, ob ich dann gewinne oder verliere.
00:23:52: Das ist bei Werk.
00:23:53: Aber einmal da rein marschieren, Hamburg Publikum.
00:23:58: Oder vielleicht noch auf die Bühne.
00:23:59: Mal gucken, ob ich den da zu bewegen bekomme.
00:24:01: Das wäre schon cool.
00:24:02: Ja, gerade Hamburg, ne?
00:24:03: Große Boxstadt immer gewesen.
00:24:05: Ja, genau.
00:24:06: Ja, liebe Natalie, du hast das letzte Wort.
00:24:09: So an alle Seelen da draußen.
00:24:11: Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr eure Herzenwünsche entdeckt und lebt und mutig seid und den Weg geht.
00:24:18: Weil dafür brauchst du Mut.
00:24:21: Danke, dass du hier warst.
00:24:22: Alles Gute für dich.
00:24:23: Danke, danke.
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