Stefanie Schnier: Ein kraftvolles Leben nach der Krise: Über Therapie, Familie und beruflichen Wandel

Shownotes

Themen der Episode

  1. Einstieg und Vorstellung

Technik-Check und lockerer Gesprächseinstieg

Begrüßung des Gastes Stefanie Schnier

Kurze Erklärung des Episoden-Formats (keine Sondersendung, sondern improvisierter Talk)

  1. Hintergrund und Lebenslauf von Stefanie Schnier

Geburtsort (Bielefeld) und beruflicher Werdegang (Gymnasiallehrerin in Berlin)

Auslöser und erste Symptome ihres Burnouts (Hörsturz, körperliche Warnsignale wie Augenlid-Zucken, Lungenentzündung)

Belastungsfaktoren: Arbeit, familiärer Hintergrund (Partnerin und Sohn)

  1. Auslöser und Verlauf des Burnouts

Beschreibung der physischen und psychischen Symptome

Persönliche Überforderung und das Ausreizen der Belastungsgrenzen

Metapher des „Überziehungsrahmens/Dispos“ im Zusammenhang mit Burnout

  1. Entscheidung zur Behandlung in einer Klinik

Freiwillige Aufnahme in eine Klinik (keine Zwangseinweisung)

Ablauf der Anmeldung und Organisation durch die Krankenkasse

Unterschiede zwischen Privat- und öffentlichen Kliniken bei der Platzvergabe

Motive für den Klinikaufenthalt: „echter Cut“, nicht nur Auszeit, sondern Ursachenarbeit

  1. Alltag und Therapie in der Klinik

Beschreibung des Lebens in einer vollstationären Einrichtung (Essen, Unterkunft)

Verschiedene Therapieformen in der Klinik:

Musiktherapie

Kunsttherapie

Körpertherapie

Gesprächs- und Bewegungstherapie (Einzel- und Gruppensetting)

Zwischenmenschliche Erfahrungen und wertvolle Gemeinschaft mit anderen Betroffenen

Vielfalt der behandelten Krankheitsbilder (Burnout, Depression, Suchterkrankungen, Essstörungen)

  1. Wirkung der Therapie und Genesungsprozess

Dauer des Aufenthalts (10 Wochen)

Der Genesungsprozess braucht Zeit und Tiefe („Ankommen“, „Arbeiten an Schmerzpunkten“)

Klinik als Startpunkt, weitere Nachbehandlung ist notwendig (Vergleich mit Heilung eines gebrochenen Beins)

  1. Nachbereitung und berufliche Neuorientierung

Anschlussbehandlung: Psychotherapie und Körpertherapie

Beginn einer Ausbildung zur Körpertherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie

Umorientierung vom Lehrberuf zur therapeutischen Praxis

  1. Veränderung gesellschaftlicher Ansichten zu psychischen Erkrankungen

Wandel in der Gesellschaft bezüglich Akzeptanz und Verständnis von psychischen Erkrankungen

Unterschiedliche Ansichten zwischen Generationen

Notwendigkeit von Offenheit und Entstigmatisierung

  1. Das Buch: Zielgruppe und Inhalt

Zielgruppen: Betroffene, Angehörige, Fachleute

Struktur des Buchs: verschiedene Therapieformen und Alltag in der Klinik werden anschaulich erklärt

Nutzen des Buches für Menschen im Umfeld von psychisch Erkrankten sowie für Fachleute

  1. Präsenz von Stefanie Schnier auf der Buchmesse

Standposition: Halle 3.1, gegenüber von Audible, Stand A 61

Hinweise zu Kontaktmöglichkeiten und Webseite (stefanieschnier.de)

  1. Ausklang und Dank

Persönlicher Austausch und Dank an Stefanie Schnier

Website: www.stefanieschnier.de

Stand auf der Buchmesse: Halle 3.1, gegenüber von Audible, A 61

Das Buch: Wenn nichts mehr geht: Mein Weg aus Burnout, Overthinking und Depression in ein kraftvolles und erfülltes Leben

Transkript anzeigen

00:00:00: Frankfurter Buchmesse.

00:00:02: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge unseres Podcasts von der Buchmesse zweitausendfünfundzwanzig.

00:00:08: Zu Gast ist heute Stephanie Schnier.

00:00:11: Herzlich willkommen.

00:00:12: Hallo, danke.

00:00:14: Stephanie, du hast ein Buch geschrieben, hast einen Verlag gefunden.

00:00:19: Es ist dein großes Werk und es hat ein schwieriges Thema, wie ich finde.

00:00:24: Es nennt sich, wenn nichts mehr geht, mein Weg aus Burnout.

00:00:28: Overthinking und Depression in ein kraftvolles und erfülltes Leben.

00:00:33: Also vom Leid ins Glück.

00:00:36: Magst du mal erzählen, wie da deine Geschichte gewesen ist?

00:00:39: Was ich weiß, du bist im Bielefeld geboren, hast lange in Berlin gearbeitet als Gymnasiallehrerin und da muss ja irgendwas passiert sein.

00:00:48: Genau, in Berlin.

00:00:49: Nein, es gab auf jeden Fall einen Hörsturz.

00:00:54: Und der war nur ein Anzeichen von dem Burnout, auf den ich zugesteuert habe.

00:00:59: Und plötzlich ging nichts mehr, genau wie der Titel sagt.

00:01:03: Das Buch ist allerdings gar nicht schwer geschrieben, sondern alle, die mich kennen und Sachen gelesen haben, sagen, sie hören genau meine Stimme.

00:01:11: Es ist als würde ich ihnen erzählen, wie es mir ergangen ist und was es bedeutet, einen Burnout zu haben und sich Hilfe zu holen.

00:01:18: Was eigentlich in so einer Klinik passiert.

00:01:22: Das weiß ja keiner.

00:01:22: Wir kennen Filme wie einer Flug über das Kuckucks Nest und haben dann entsprechend veraltete Bilder und ich fand es ganz wichtig zu zeigen, was passiert denn eigentlich in so einer Klinik heutzutage?

00:01:34: Was passiert in den verschiedenen Therapieformen?

00:01:37: Okay, also der Schwerpunkt ist sozusagen, was in der Klinik passiert ist und wie man da wieder ein Ausfindet aus dem Burnout.

00:01:44: Genau.

00:01:44: Okay, aber vielleicht gehen wir nochmal schon zurück.

00:01:46: Also du warst Lehrerin.

00:01:48: Und da war eine Überforderung dann.

00:01:50: Und dann kommt ein Hörsturz und da sind wir ja noch nicht beim Burnout.

00:01:54: Nee, nicht so schnell.

00:01:56: Ich glaube wie so häufig gibt es ganz viele Anzeichen.

00:01:59: Ich hatte auch diverse Anzeichen, das berühmte nervöse Augenliedzucken vorher schon, was ich dann dachte mit Vitamin B wegmachen zu können.

00:02:09: Ja.

00:02:10: Ja, ich hatte irgendwie Ermüdungserscheinungen.

00:02:12: Ich hatte irgendwann eine Gehirnerschütterung vom Sport eigentlich.

00:02:16: eine banale Geschichte, aber ja, also so lauter Sachen, wo der Körper mir signalisiert hat, ich kann nicht mehr.

00:02:22: Ich hatte irgendwann eine Lungenentzündung und habe immer das einigermaßen auskurriert und weitergemacht, so dass es wie so eine Anhäufung war,

00:02:30: sozusagen.

00:02:31: Zu welchem Alter warst du da?

00:02:32: Das war Anfang vierzig

00:02:35: eigentlich.

00:02:35: Ah, okay, das ist schon eigentlich ein langes Berufsleben.

00:02:37: Genau.

00:02:38: Ich war lange auch sehr erfolgreich, würde ich sagen, als Lehrerin.

00:02:42: Ich hatte immer eine volle Stelle, war engagiert in verschiedenen Sachen wie so viele.

00:02:47: glaube ich.

00:02:48: Und da ist dann eher, glaube ich, die Frage zu gucken, wo ist es vielleicht zu viel, oder warum mache ich so viel?

00:02:54: Hast du parallel noch zum Lehrer sein?

00:02:56: Noch was gemacht?

00:02:57: Ja, ich habe für einen großen Schulbuchverlag Materialien geschrieben, habe Fortbildungen gegeben für Lehrer und Lehrerinnen, habe Lehrkräfte ausgebildet, habe einen Lehrauftrag gehabt an der Uni, habe also viele Sachen gemacht.

00:03:12: Und hast du da eine Familie im Hintergrund gehabt oder jemand, der dich da auffangen konnte oder warst du da allein?

00:03:17: Nee, ich habe eine Partnerin und ich habe einen Sohn, was ja auch immer, das bringt Abwechslung, aber es bringt auch Verantwortung und Aufgaben, wie immer ist beides.

00:03:28: Aber ja, also ich war auf jeden Fall, bin ich eingebunden.

00:03:31: Ich habe Eltern, Bruder.

00:03:34: Okay, also die haben dich schon aufgefangen, du warst in dem Sinne nicht isoliert, aber Statement war oder die Feststellung war, jetzt haben wir hier jemand mit einem Burnout.

00:03:43: Und dann wirst du in eine Klinik eingewiesen.

00:03:46: oder ist es dann so, dass du dich selber einweist?

00:03:50: Ja, ich bin freiwillig hingegangen.

00:03:52: Also einweisen klingt ja nach, du musst da jetzt sein.

00:03:55: Das war so nicht.

00:03:56: Ich hätte jederzeit gehen können und habe mir das selbst gesucht.

00:03:59: Weil ich gemerkt habe, ein bisschen krank schreiben und mal Pause machen reicht nicht.

00:04:04: Sondern das dauert.

00:04:06: Es hat jemand das Bild kreiert von einem Überziehungs ... Rahmen vom Dispo vom Konto und so ähnlich ist es glaube ich mit dem Burnout.

00:04:16: Du kannst also eine Weile über dein Mars hinaus mehr Kraft oder Energie aufwenden, als du hast und die Bank gibt dir den Dispo und vielleicht auch noch mehr.

00:04:27: und selbst wenn du den ausreizt sagen sie irgendwann jetzt wird es aber teurer.

00:04:31: und irgendwann kommt der Punkt, da sagt die Bank sie kriegen nichts mehr.

00:04:34: Und so ist es beim Burnout.

00:04:36: Also da ging gar nichts mehr.

00:04:37: Ich habe Schwindel gehabt im Sitzen, ohne dass ich was gemacht habe, konnte mich gar nicht mehr konzentrieren.

00:04:44: Also ein zehnminütiges Telefonat mit einer sehr guten Freundin war schon, dem konnte ich nicht mehr folgen.

00:04:50: Okay, aber da redest du jetzt von zu Hause noch, von dem Zustand.

00:04:53: Genau, das war zu Hause und der Grund, warum ich in die Klinik gegangen bin, weil ich dachte so, ich will wirklich einen Cut machen.

00:05:00: Also braucht Pause, aber offensichtlich muss ich auch an die Ursachen gehen.

00:05:05: Und in der Klinik bist du vierundzwanzig Stunden am Tag?

00:05:08: Ja, es gibt Tageskliniken, aber ich wollte gerne in eine, wo ich auch übernachte, wo das Essen für mich gekocht wird, wo ich wirklich gar nichts mehr machen muss.

00:05:17: Okay, aber das muss ja von der Krankenkasse so erst mal bestätigt werden, ne?

00:05:21: Genau, das stimmt.

00:05:22: Dann gehst du zu einem Arzt, bekommst einen Gutachten sowie sonst auch und ... Dann die Kliniken helfen auch mit den Abrechnungen.

00:05:32: Das ist ganz gut.

00:05:33: Jetzt war ich als Beamtin, die ich war, war ich privat versichert.

00:05:36: Das hilft natürlich ein bisschen.

00:05:38: Aber auch Kassenpatienten haben selbstverständlich einen Anrecht.

00:05:41: Und auch in der Klinik, wo ich war, waren Kassenpatienten.

00:05:45: Da gibt's so den einen oder anderen Kniff, den man anwenden kann.

00:05:49: Jetzt

00:05:49: hab ich mal gehört, dass es gar nicht so leicht ist, am Platz zu bekommen, dass das Monate ... dauern kann.

00:05:54: Wie war das bei dir?

00:05:55: Das stimmt.

00:05:56: Das ist vor allem bei den öffentlichen.

00:05:59: Jetzt war ich in einer Privatklinik, da ist das deutlich einfacher.

00:06:03: Und ich war immer noch so im Machen, dass ich geguckt habe, wann passt das eigentlich in meinen Terminkalender.

00:06:09: Also... sodass ich gar nicht sofort gegangen bin.

00:06:12: Ich wollte zum Geburtstag meines Sohnes noch zu Hause sein und habe gesagt, ja, ich komme mal so in, weiß ich nicht, sechs Wochen oder so.

00:06:18: Immer

00:06:18: noch alles kontrollieren wollen

00:06:19: und checken.

00:06:20: Ja, ja.

00:06:20: Du musst nicht genau, du hast es erfasst.

00:06:22: Ja.

00:06:23: Und dann kam sozusagen die Einweisung.

00:06:26: Und jetzt hast du gesagt, der Schwerpunkt des Buches ist eben über dieses Leben in der Klinik.

00:06:32: Geht es jetzt um den Alltag oder um die Ärztliche Praxis dort, die du darstellt, das ist eine Kombination.

00:06:39: Ja, beides.

00:06:40: Also ich habe zu den verschiedenen Therapieformen Kapitel geschrieben, sodass man das Buch auch gar nicht von vorne nach hinten durchlesen muss, sondern sich auch die Stellen raussuchen kann.

00:06:51: Ich habe beschreibe diese verschiedenen Therapieformen und eben auch meine Vorbehalte von anderen Menschen und auch das Leben.

00:07:00: Also wie ist es mit den anderen Patienten und Patientinnen in der Klinik?

00:07:05: Was macht, was bedeutet Freizeit in so einer Klinik?

00:07:08: Was passiert da abends zum Beispiel?

00:07:12: Und ich habe die Gemeinschaft als sehr wertvoll empfunden, weil ja alle da sind wegen einer Krise, ganz unterschiedlichen Krisen.

00:07:22: Burnout, Depression, natürlich andere wegen Drogen.

00:07:25: Abhängigkeiten oder Medikamentenabhängigkeit oder, was weiß ich, Essstörungen.

00:07:30: Es gibt ja zig Gründe, warum ich mir Hilfe hole.

00:07:34: Und so sind alle mit ihren Krisen und inneren Konflikten beschäftigt und haben nicht mehr so sehr irgendwelche Masken auf.

00:07:45: Und das fand ich spannend im Kennenlernen, muss ich sagen.

00:07:48: Und hast du jetzt die Therapien beschrieben, die du hattest, oder hast du jetzt generell für den Leser?

00:07:53: Therapien bearbeitet.

00:07:55: Ich habe jetzt hier tatsächlich die beschrieben, die ich hatte.

00:07:57: Das war sehr breit aufgestellt.

00:07:59: Musiktherapie, Kunsttherapie.

00:08:02: Es gab Körpertherapie, die ich ja dann selbst auch gelernt habe, weil ich so spannend fand, was da passiert ist.

00:08:09: Gesprächstherapie in Einzel- und Gruppe, Bewegungstherapie.

00:08:13: Also ganz verschiedene Sachen.

00:08:16: Und dieses alles hat auch dazu geführt, dass du geheilt wirst, wenn man das so sagen kann.

00:08:21: Ja.

00:08:21: Wie lange hat das gedauert?

00:08:23: Tja, gute Frage.

00:08:24: Ich werde auch immer wieder gefragt, was war das eine, was geholfen hat.

00:08:27: Ich glaube, das ist ganz schwer zu sagen.

00:08:30: Ich war zehn Wochen in der Klinik.

00:08:32: Das hätte ich vorher nie gedacht, fand ich total lang

00:08:35: diese Zeit.

00:08:37: Eine Freundin von mir war fünfzehn Wochen in der Klinik wegen Burnout und ich dachte so, meine Güte muss es der schlecht gehen.

00:08:42: Und war dann selbst zehn Wochen in der Klinik.

00:08:46: Es dauert eben, es dauert anzukommen, sich darauf einzulassen, erstmal auch an die Themen zu kommen in die Tiefe, wo wir ja eigentlich nicht hinwollen so gern an diese Schmerzpunkte und dann mit denen zu arbeiten.

00:08:59: Und ja, das war gut.

00:09:01: Okay, ich bin ihr überrascht.

00:09:02: Ich dachte, so was dauert wesentlich länger, weil das ja wirklich ans Eingemachte geht und die ganzen unbewussten Inhalte auch und so was.

00:09:09: Ja, wobei alle Therapeuten immer sagen, so eine Klinik ist ja auch keine Autowerkstatt, wo du dein kaputtes Auto hinbringst und dann kommst heil nach Hause, sondern da wird geschaut, wo sind die zentralen Stellen und da wird schon mal ein bisschen was gemacht, aber das ist dann als würdest du mit einem gegibsten Bein... entlassen werden, dann bist du schon auch zu Hause ja noch mit deinem Gips ein bisschen beschäftigt, das nachzukurieren.

00:09:32: Es gibt eine Nachbereitung auch.

00:09:34: Also das heißt, bis danach hast du Handwerkszeug mit, sozusagen an die Hand mitbekommen.

00:09:38: Genau.

00:09:39: Okay, und also eigene Sachen, die du zu Hause üben kannst oder durchführen musst, plus aber noch eine psychotherapeutische Nachbehandlung dann oder?

00:09:47: Richtig.

00:09:47: Ja, und das war denen auch wichtig in der Klinik, dass es eine Anschlussbehandlung gibt.

00:09:52: Ich bin dann ganz regelmäßig zur Psychotherapie gegangen, habe mir auch Körpertherapie gesucht zu Hause, weil ich das eben so spannend fand und habe dann ein gutes halbes Jahr nach dem Klinikaufenthalt selbst eine Ausbildung angefangen zur Körpertherapeutin.

00:10:09: Ja, das ist ja spannend, dass du hast das Burnout gehabt, kommst.

00:10:13: In der Klinik gehst du durch alle Prozesse durch und es endet damit, dass du, wenn ich das jetzt richtig verstehe, den Lehrerjob an den Nagel gehängt hast und jetzt selber in den Bereich der Psychotherapie eingetreten bist, um anderen Menschen zu helfen.

00:10:28: Genau.

00:10:29: Ich habe eine Umschulung gemacht, weil die Körpertherapie solche Sachen geöffnet hat in mir.

00:10:36: Mich Dinge hat fühlen lassen, die ich vielleicht mental irgendwie wusste, aber keinen Zugriff zu hatte.

00:10:43: Und da fand ich die Körpertherapie toll, weil es eben nicht durch den Kopf geht, keine Worte braucht, sondern einfach die Gefühle raus dürfen, die wir irgendwo im Körper gespeichert haben.

00:10:54: Genau, es ist ja eben keine Psychonalyse, sondern Körpertherapie heißt, man arbeitet mit Körper und Atem.

00:11:00: Genau.

00:11:01: Man

00:11:01: muss, glaube ich, korrigier mich noch nicht mal genau wissen, was eigentlich die Ursache ist.

00:11:05: Die Hauptsache, es kommt aus dem System raus.

00:11:07: Richtig.

00:11:08: Ja.

00:11:09: Das ist auch gar nicht unbedingt wichtig zu wissen, wo das jetzt herkommt oder was die Ursprünge sind.

00:11:14: Und ich finde die Arbeit total wertvoll und bereichernd.

00:11:18: Und deswegen habe ich diesen Berufswechsel gemacht.

00:11:21: Genau, bin noch mal zur Schule gegangen, habe den High-Praktiker für Psychotherapie gemacht, diese Körpertherapie Ausbildung und habe jetzt meine Praxis und liebe die Arbeit.

00:11:32: Ich finde das ganz toll, weil ich eben Menschen da wirklich sehr nah und eng begleiten kann.

00:11:39: gleichzeitig weiß oder das zumindest nachempfinden kann, was sie durchgemacht haben.

00:11:44: Und die sind Berlin die Praxis.

00:11:45: Genau.

00:11:46: Ich habe auch einen Standbein, den Sommer über bin ich auf Sylt und biete da Workshops an, weil ich selbst gerne da bin.

00:11:55: Wir waren schon immer jede Ferien da, ich finde das toll und es ist ein toller Ort.

00:11:59: Genau.

00:12:00: Das sind wahrscheinlich weniger die Touristenhilfsbedürftig als Leute, die wirklich da nicht wegeinander hinkommen.

00:12:06: Ja, vielleicht auch, genau.

00:12:08: Beides.

00:12:08: Aber ich glaube, Unterstützung können wir alle brauchen, weil es wird ja immer so getan, als wären das... der Generation meiner Eltern zumindest.

00:12:17: Ist es so?

00:12:17: Menschen mit psychischen Krankheiten, das ist irgendwie die sind ganz kaputt.

00:12:22: Das ist ja Quatsch, also...

00:12:23: Ist das heute noch so, ja?

00:12:25: Ja, zum Glück nicht, es wandelt sich.

00:12:27: Wandelt

00:12:27: sich nicht.

00:12:27: Ich glaube, das ist schon viel, viel akzeptierter und auch anerkanter, ja.

00:12:31: Ja, weil wir haben nun mal alle Themen.

00:12:33: Wir sind Menschen und uns allen passiert was.

00:12:37: was Spuren hinterlässt.

00:12:38: und sich das anzuschauen und zu gucken, was habe ich denn daraus gelernt?

00:12:42: oder was habe ich als Kind gemeint für Schutzmechanismen machen zu müssen, die vielleicht als Erwachsener nicht mehr so gut funktionieren.

00:12:50: Ist ganz wertvoll.

00:12:52: Das heißt, wen hast du das Buch jetzt anadressiert?

00:12:55: Das Buch ist eigentlich für alle Menschen geschrieben, die irgendwie mit psychischen Krankheiten in Kontakt kommen, ob das im Umfeld ist, in der Familie, ob das beruflich ist, wie auch immer.

00:13:09: Also ich hab viele Psychologen schon erlebt, die das Buch mitnehmen und Klienten geben oder Patienten, um ihnen eben zu sagen, hier kannst du nachlesen, wie sieht Alltag aus in der Klinik, schaust dir mal an, das ist nicht bedrohlich, du wirst nicht weggesperrt oder was so für Ängste kusieren.

00:13:27: Okay, das heißt also für Patienten wie auch für solche, die mitpatienten.

00:13:31: zu tun haben oder ihm begegnen.

00:13:32: Ja, oder wenn du in der Familie jemanden hast, der vielleicht anstattet.

00:13:36: Mein Vater hat gemeint, als ich sagte, ich gehe in die Klinik, hat er gemeint, kannst du nicht eine Tablette nehmen und dann ist gut.

00:13:43: Hätte ich vielleicht können, aber ich wollte ja gern der Ursache auf den Grund.

00:13:48: Und deswegen, glaube ich, ist es eben auch für die Angehörigen gut, um zu verstehen, was passiert denn da eigentlich?

00:13:54: Was geht in dir vor?

00:13:55: Was passiert in so einer Therapie?

00:13:58: wo du selbst in dem Moment vielleicht gar nicht drüber sprechen möchtest.

00:14:02: Also eine ganz tolle Sache.

00:14:03: Danke für das offene Erzählen deiner Geschichte.

00:14:06: Und jetzt auf der Buchmesse.

00:14:08: Wo findet man dich?

00:14:09: Mein Stand ist in Halle Drei-Eins in der Direkt gegenüber von Audible bei H-A-Einundsechzig.

00:14:17: Okay.

00:14:18: Genau.

00:14:19: Und sonst im Internet natürlich.

00:14:21: Unter?

00:14:22: Steffanyschnier.de.

00:14:24: Gibt's meine Webseite und das Buch gibt's in jedem Buchladen.

00:14:27: Stefanie, vielen Dank, dass du da warst.

00:14:30: Alles Gute

00:14:30: für dich.

00:14:31: Danke.

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